Wie Stromtarif wählen: Typische Fehler und wie Du sie vermeidest
Das Wählen des Stromtarifs kann eine knifflige Aufgabe sein, besonders angesichts der Vielzahl von Angeboten und Optionen auf dem Markt. Viele Verbraucher machen dabei Fehler, die zu unnötigen Kosten führen können. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du typische Fehler beim Finden und Wechseln eines Stromtarifs vermeiden kannst und worauf Du bei Stromtarifen achten solltest.
Dieses Video von YouTube wird aufgrund Ihrer fehlenden Zustimmung zu externen Inhalten von Drittanbietern nicht angezeigt.
1. Vertrauen auf Vergleichsportale ohne Hinterfragen
Viele Verbraucher nutzen Vergleichsportale wie Check24, um neue Stromtarife zu finden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die obersten Angebote oft nicht die günstigsten sind, sondern gesponserte Platzierungen. Anbieter zahlen für eine prominente Platzierung, wodurch ihr Angebot als besonders attraktiv erscheint. Überprüfe die Angebote deshalb sorgfältig und schaue nicht nur auf die obersten Platzierungen. Vergleiche verschiedene Quellen und nimm Dir Zeit, um die Konditionen der Tarife genau zu prüfen.
2. Boni und Prämien kritisch betrachten
Ein häufiger Fehler ist es, sich von Boni wie einem Begrüßungsbonus oder einem Treuebonus locken zu lassen. Diese Boni können zwar attraktiv erscheinen, sind aber oft an bestimmte Bedingungen geknüpft, die nicht immer leicht zu erfüllen sind. Manchmal wird der Bonus erst nach einer bestimmten Vertragslaufzeit ausgezahlt oder er entfällt, wenn bestimmte Klauseln nicht eingehalten werden. Lies die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) gründlich durch, um sicherzustellen, dass Du tatsächlich von den Boni profitieren kannst.
3. Kurze Preisgarantie bei langer Vertragslaufzeit
Ein weiteres Problem kann eine Diskrepanz zwischen der Vertragslaufzeit und der Dauer der Preisgarantie sein. Einige Anbieter locken mit niedrigen Preisen und einer langen Vertragslaufzeit von beispielsweise zwei Jahren, bieten jedoch nur eine kurze Preisgarantie von sechs Monaten an. Nach Ablauf dieser Garantie können die Preise erheblich steigen, was den Tarif letztlich teuer macht. Achte darauf, dass die Preisgarantie möglichst lange der Vertragslaufzeit entspricht, um unerwartete Preiserhöhungen zu vermeiden.
4. Missverständnisse bei dynamischen Tarifen
Dynamische Tarife, wie Börsentarife, bieten monatlich wechselnde Preise, die sich nach dem aktuellen Marktpreis richten. Diese Tarife können verlockend erscheinen, da sie oft niedrige Einstiegspreise bieten. Jedoch können die Preise schnell steigen, wenn die Marktbedingungen sich ändern. Solche Tarife eignen sich am besten für Verbraucher mit einem Energiemanagement-System, das es ermöglicht, den Stromverbrauch an Zeiten niedriger Preise anzupassen. Ohne eine solche Steuerung kann ein dynamischer Tarif zu unerwartet hohen Kosten führen.
5. Zu kurze Kündigungsfristen übersehen
Viele Stromtarife enthalten Klauseln zu Kündigungsfristen, die oft übersehen werden. Diese Fristen sind wichtig, wenn Du Deinen Tarif wechseln möchtest, da sie bestimmen, wie lange Du an Deinen aktuellen Anbieter gebunden bist. Überprüfe die Kündigungsfristen und notiere sie Dir, um rechtzeitig reagieren zu können und nicht ungewollt in einem unvorteilhaften Vertrag zu bleiben.
6. Blindes Vertrauen in Lockangebote
Lockangebote mit besonders niedrigen Einstiegspreisen sind oft mit Vorsicht zu genießen. Solche Angebote können später erhebliche Preiserhöhungen beinhalten, die in den Vertragsbedingungen versteckt sind. Lies den Vertrag gründlich durch und achte auf Fußnoten oder kleingedruckte Klauseln, die solche Erhöhungen vorsehen.
7. Fehlende Prüfung des Serviceangebots
Neben dem Preis spielen auch Serviceleistungen eine wichtige Rolle bei der Wahl eines Stromtarifs. Informiere Dich über den Kundenservice des Anbieters, die Erreichbarkeit bei Problemen und die Servicequalität. Ein günstiger Tarif nützt wenig, wenn Du bei Problemen keinen zuverlässigen Kundenservice hast.
8. Vernachlässigung von Ökostromtarifen
Ökostromtarife sind oft nur geringfügig teurer als konventionelle Stromtarife, bieten jedoch den Vorteil, dass sie aus erneuerbaren Quellen stammen. Wenn Dir Nachhaltigkeit wichtig ist, solltest Du die Option eines Ökostromtarifs in Betracht ziehen. Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz und unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien.
9. Keine Berücksichtigung des eigenen Verbrauchsverhaltens
Dein Stromverbrauchsverhalten sollte bei der Wahl des Tarifs berücksichtigt werden. Wenn Du beispielsweise tagsüber wenig zu Hause bist und hauptsächlich abends Strom verbrauchst, kann ein Tarif mit niedrigeren Abendtarifen sinnvoll sein. Analysiere Deinen Stromverbrauch und wähle einen Tarif, der zu Deinem Verbrauchsprofil passt.
10. Wechseln ohne Fachberatung
Die Wahl und der Wechsel des Stromtarifs sollten idealerweise mit einer fundierten Beratung einhergehen. Fachleute können Dir helfen, die Angebote zu bewerten und den besten Tarif für Deine spezifischen Bedürfnisse zu finden. Oft lohnt es sich, auf die Expertise von Beratern zu setzen, um langfristige Vorteile zu sichern.
Fazit: Wie Du den richtigen Stromtarif wählst
Die Auswahl des richtigen Stromtarifs erfordert sorgfältige Prüfung und Vergleich der Angebote. Vermeide typische Fehler wie das Vertrauen auf Vergleichsportale ohne Hinterfragen, das Verlocken lassen durch Boni, und das Übersehen wichtiger Vertragsdetails. Indem Du diese Punkte beachtest, kannst Du sicherstellen, dass Du den besten Stromtarif für Deine Bedürfnisse findest und langfristig Kosten sparst.
Bleib auf dem Laufenden
Mit unserem Newsletter informieren wir unsere Kunden über neue Trends und Entwicklungen aus dem Bereich der Energieversorgung.
Bleib auch Du immer gut informiert und abonniere unseren Newsletter.